Categories: Hallenfußball
      Date: Jan  6, 2019
     Title: Frauen-Hallenfußball-Masters 2019

Im Finale besiegt SCB 04/26 die "Zweitvertretung" vom DSC Arminia und sichert sich zum ersten Mal den Titel.

06.01.2019



Man muss schon lange in der Chronik zurückblättern, um ein Finale des Frauen-Hallenfußball-Masters des Kreises Bielefeld ohne Altkreis-Beteiligung zu finden. Im Jahr 2009 standen sich der DSC Arminia Bielefeld und der VfL Schildesche gegenüber. Am Sonntag war es wieder mal so weit – zum insgesamt vierten Mal in der 17-jährigen Turniergeschichte. Und im SC Bielefeld 04/26 fand das Masters seinen verdienten Sieger. Der Landesligist zeigte über den gesamten Turnierverlauf hinweg nicht nur den besten Fußball, sondern auch die größte Gier auf den Siegerpokal.

Dies bekam auch Vorjahressieger und Rekordchampion BV Werther zu spüren. In der Landesliga-Staffel zwar deutlich vor dem SCB positioniert kamen die Damen aus der Böckstiegelstadt im Halbfinale trotz der knappen 1:2-Niederlage eigentlich nie für den Sieg infrage. Auch weil in Monika Brosch und Jasmin Kreiensiek zwei erfahrene Stützen des Teams verletzt passen mussten. Während sich Kreiensiek in der Zwischenrunde eine Prellung zuzog und wohl bald wieder auflaufen kann, scheint die Knieverletzung von Brosch aus der Vorrunde schwerwiegender zu sein. "Das ist natürlich schlimmer als unser Abschneiden", sagte Werthers Trainerin Jennifer Damkröger, die über den sportlichen Verlauf nicht allzu enttäuscht war. "Wir haben im Halbfinale unser schlechtestes Turnierspiel gemacht. Das ist natürlich ein ungünstiger Zeitpunkt", sagte Damkröger, "aber wir haben trotzdem insgesamt gute Spiele gemacht und uns im Spiel um den dritten Platz noch mal aufgerafft. Daher bin ich zufrieden."

Der unterlegene Gegner im kleinen Finale war das Team vom SC Peckeloh. Der Ausrichter zog ebenfalls ein positives Fazit. "Wir wollten zwar ins Finale, aber Neunmeterschießen liegt uns nicht", sagte Edita Medjedovic zum knappen Halbfinal-Aus gegen Arminia Bielefeld II durch die Entscheidung vom Punkt. Peckelohs Trainerin freute sich dennoch über die lautstarke Unterstützung für ihre Mannschaft von der Tribüne der Versmolder Hauptschulhalle. "Peckeloh ist einfach ein Megaverein. Egal ob bei den Männern oder den Frauen – alle stehen immer hinter uns", sagte Medjedovic.

Dass ihre Mannschaft auf dem Weg ins Halbfinale das nötige Quäntchen Glück benötigt hatte, verschwieg sie dabei nicht. Schon in der Vorrunde hing das Aus für den Gastgeber am seidenen Faden. Richtig knapp wurde es dann in der Zwischenrunde, wo sich der SCP nur dank eines 2:1-Erfolges gegen Kreisliga-Tabellenführer Spvg. Steinhagen im abschließenden Spiel durchsetzen konnte. Zwei Minuten vor Schluss profitierten die Peckeloherinnen von einem Eigentor von Steinhagens ansonsten bester Schützin Marleen Peters. Denn bei einem Unentschieden wäre die Spvg. im Halbfinale gewesen. Oliver Nestmann nahm das unglückliche Ausscheiden sportlich: "Im letzten Spiel sollte es halt nicht sein, aber ansonsten war das ein Top-Turnierverlauf für uns. Man hat überhaupt keinen Unterschied zu den höherklassigen Teams gesehen", sagte Steinhagens Trainer.

"Wir haben auf keinen Fall damit gerechnet, dass wir die Auszeichnung gewinnen." Lena Tarun und Carolin Cloes vom TSV Amshausen waren beide gleichermaßen überrascht, dass sie von den Trainern zur besten Spielerin beziehungsweise zur besten Torhüterin des Turniers gewählt wurden. "Wir freuen uns natürlich darüber. Aber vielleicht ist das die Sympathie für den Außenseiter", mutmaßte Tarun reichlich bescheiden. Denn immerhin verpasste Kreisligist Amshausen den Halbfinaleinzug in der Gruppe mit den beiden späteren Finalisten nur knapp und sowohl Tarun als auch Cloes hatten ihren Anteil am guten Abschneiden des Kreisligisten. Genau wie Evdokia Pantelidou vom DSC Arminia Bielefeld II, die mit ihren acht Treffern erheblich zum Finaleinzug ihrer Mannschaft beitrug und sich so die Torjägerkanone sicherte.

Als Bielefelder Kreismeister nimmt der SC Bielefeld 04/26 nunmehr am FLVW-Hallenpokal der Frauen teil.

Anrissbildtext: Text: FuPa / HK, Fotos: Yvonne Gottschlich